kombinierter Verkehr

kombinierter Verkehr
kombinierter Verkehr,
 
kombinierter Ladungsverkehr, Abkürzung KLV, Güterverkehrsart, bei der innerhalb einer Transportkette das Transportgefäß (das auch das ganze Transportfahrzeug sein kann) bei Wechsel des Transportmittels beibehalten wird und die somit auch bei Beteiligung von Verkehrsträgern mit weniger dichter Flächenerschließung einen »Haus-Haus-Verkehr« ermöglicht. Daraus ergeben sich als Vorteile kurze Transportzeiten, niedrige Umschlagkosten und eine schonende Behandlung des Transportgutes. Als Transportgefäße im unbegleiteten KLV werden Container, Sattelauflieger oder Lkw-Wechselaufbauten verwendet; sie wechseln im KLV das Transportmittel, z. B. vom Schiff auf die Bahn, von der Bahn auf Lkw. Oder es findet der Übergang des Transportfahrzeuges auf ein anderes statt, z. B. eines Schienenfahrzeugs auf ein Schiff (Fähre), eines Straßenfahrzeugs auf ein Schienenfahrzeug.
 
Letzteres ist als Huckepackverkehr oder rollende Landstraße bekannt. Die Aufnahme von Lkw mit oder ohne Anhänger oder von Lkw-Sattelaufliegern geschieht auf besonders niedrig gebauten Transportwagen (Niederflurwagen mit kleinen Rädern wegen des Lichtraumprofils). Die Kombination der unmittelbaren Bedienung von Versender und Empfänger (flexible Flächenbedienung) durch Straßenfahrzeuge mit dem kostengünstigen Schienentransport über weite Strecken entlastet den Straßenverkehr und die Umwelt und neutralisiert außerdem das Sonntagsfahrverbot. Für die Lkw-Fahrer steht bei der rollenden Landstraße in den meisten nachts verkehrenden Güterzügen (Intercargo-Güterzüge) ein Liegewagen zur Verfügung. - Die Umschlagstellen des KLV (Terminals) sind mit Portalkränen oder mobilen Umschlaggeräten ausgerüstet; Umschlagplätze befinden sich in allen wichtigen Wirtschaftsräumen, Binnen- und Seehäfen. Wachstumspotenziale des KLV werden neben der zunehmenden Containerisierung von Transportgütern in der dezentralen Ausstattung mit modernen Umschlaggeräten gesehen.
 
 
Gütertransportsystem für den k. V., hg. vom Bundes-Min. für Verkehr (1981);
 R. Jahncke: Die Entwicklung des Huckepackverkehrs (1983);
 H. L. Klein: Die Marktchancen des k. V. (1988);
 R. Mertel u. a.: Verkehrspolit. Bedeutung des k. V. Straße, Schiene (1988);
 R. Pietsch: Internat. k. V. (21988);
 
Huckepack-, Container- u. k. V., bearb. v. B. Koengeter (31994, Bibliogr.).

Universal-Lexikon. 2012.

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